FDP Wiesbaden wählt neuen Kreisvorstand

19.03.2014

Presseberichterstattung aus: WIESBADENER KURIER vom 19.03.2014


Der neue Kreisvorsitzende Norman Gabler

WIESBADEN – Die Wiesbadener FDP hat einen neuen Kreisvorstand: Beim Parteitag im voll besetzten Friedrich-Naumann-Saal bekam der neue Kreisvorsitzende Norman Gabler, 56, über 80 Prozent der Stimmen. Er löst den hessischen Ex-Wirtschaftsminister Florian Rentsch ab, der nach acht Jahren sein Amt abgab. Im Haus an der Marktkirche wurde der wie ein Held gefeiert. Mit lang anhaltendem Beifall, zu dem die Parteimitglieder aufstanden.

Nachfolger Gabler ist Unternehmer und Familienvater. Er ist in Wiesbaden gesellschaftlich „gut vernetzt“, wie er erklärte. Zwei Jahre war er Rentsch-Stellvertreter. Jetzt will er „verloren gegangene Glaubwürdigkeit“ zurückgewinnen. Seine Partei werbe für eine „offene Gesellschaft – für das Gegenmodell eines Wohlfahrtsstaates. Statt Gleichmacherei muss die Vielfalt erhalten werden.“ Der Liberalismus in diesem Land habe gerade auch deshalb eine Chance, so Gabler, weil die Partei derzeit in Berlin keine Machtoption besitze. Nach dem Wahldebakel im Bund verzeichnete der Kreisverband Wiesbaden „mehr als 30 neue Mitglieder. Das ist hessischer Rekord“. Rekordverdächtig war auch die Zahl der Mitglieder, die zum Parteitag kamen und bis nach Mitternacht blieben: 25 Prozent.


Der neue Kreisvorsitzende Norman Gabler, Tagungspräsident Florian Rentsch sowie die Stellv. Vorsitzenden Helmut von Scheidt, Michael Spruch und Nathalie Meyer (Präsidiumstisch v.l.n.r.)

Zum stellvertretenden Kreisvorsitzenden wurde Helmut von Scheidt, 66, gewählt. Er bekam ein noch besseres Ergebnis als der neue Vorsitzende. Der ehrenamtliche Stadtrat hat viele Funktionen in der Wiesbadener FDP innegehabt, war unter anderem auch Kreisvorsitzender. Er bringt kommunalpolitische Erfahrung in den neuen Vorstand, die bis weit in die Vergangenheit zurückreicht.

Der 37-jährige Michael Spruch wurde in seinem Amt als einer von drei Stellvertretern bestätigt. Gerangel gab es um den dritten Platz im geschäftsführenden Vorstand. Die 23-jährige Studentin Nathalie Meyer trat gegen Katharina Chwalek, 30, an. Meyer, gerade zur Bundesprogrammatikerin der Partei gewählt, schlug die Rechtsanwältin aus AKK. Die versteht sich auch als Anwältin des Bürgers. Mit anderen zusammen hat sie die Partei an der Rheinfront überraschend stark gemacht. Chwalek zog zuletzt doch noch in den Kreisvorstand ein: Sie wurde eine von insgesamt elf Beisitzerinnen und Beisitzern.


der voll besetzte Naumann-Saal bei der Mitgliederversammlung der FDP Wiesbaden

Mit Peter Kuhn, 73, folgt dem langjährigen Schatzmeister Wolfgang Schwarz ein Mann der Wirtschaft nach. Kuhn machte sich mit Ende 50 zunächst als Berater selbstständig, um dann noch erfolgreich eine Firma zu gründen. Er leitet auch den Kreisfachausschuss Wirtschaft und Verkehr.

Der bekam vom Parteitag einen Antrag überwiesen, in dem es um die mögliche „Liberalisierung des Taximarktes“ ging. Die Jungen Liberalen wollen, dass sich Preise nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage einpendeln. Taxiunternehmen sollten „wirtschaftliche Entscheidungsfreiheit“ genießen – und nicht durch staatliche Vorgaben gegängelt werden. Eine deutliche Mehrheit des Parteitags war dafür, darüber gründlicher nachzudenken.

QUELLE:
Wiesbadener Kurier vom 19.03.2014