Kunst und Kultur

Bedeutung von Kultur
Für die FDP ist die Kultur in unserer Stadt unentbehrlich und ein zentraler Faktor für die Lebensqualität. Kultur hat für Liberale eine besondere Bedeutung, weil  die kulturellen Grundlagen einer Gesellschaft auch die Basis für Verständigung bilden. Kultur und Kulturpolitik sichern das Bemühen der Menschen in Wiesba- den, ihre örtliche Verwurzelung, ihre persönliche Geschichte und ihre persönlichen Bindungen im Alltag festzuhalten.

Liberale Kulturpolitik heißt für uns auch, die Integration und den Dialog der verschiedenen Kulturen in unserer Stadt möglich zu machen und zu fördern. Über Kultur können Brücken zwischen Menschen gebaut werden und Gegensätze überwunden  werden. Kultur bedarf zu ihrer Erhaltung der Pflege und zu ihrer Weiterentwicklung der besonderen Förderung und ist Pflichtaufgabe jeder Kommune.

Kulturförderung wird häufig als Luxus angesehen, den man sich nur in guten Zeiten mit vollen Kassen leisten kann. Dabei wird übersehen, dass sich Wirtschaft und Kultur gegenseitig bedingen. Ohne den Wohlstand einer blühenden Wirt- schaft kann keine Kommune Kultur fördern. Kultur aber ist besonders in unserer Zeit eine wichtige Voraussetzung für die Ansiedlung von Dienstleistungsfirmen, deren Leitungsgremien ihre Entscheidung über den Niederlassungsort vom Angebot der jeweiligen Stadt für Kultur und Bildung abhängig machen. Auch ist für Wiesbaden als Kur- und Kongressstadt, als regionales Einkaufszentrum und als ein noch viel zu wenig erschlossenes Ziel des internationalen Tourismus ein intensives kulturelles Klima von grundlegender Bedeutung. Die Investitionen zur Kulturförderung fließen über die Steuern von Handel, Gewerbe, Dienstleistungsunternehmen und dem Hotel- und Gaststättengewerbe wieder mit Gewinn in die Stadtkasse zurück. Deshalb darf der Kulturetat der Landeshauptstadt Wiesbaden auch in einer Zeit größter Sparsamkeit nicht weiter reduziert werden. Schon heute beträgt der Anteil der Kulturausgaben am Haushalt der Stadt mit 3,5 % deutlich weniger als der andere Städte (Frankfurt ca. 10 %). Einen Austritt der Stadt Wiesbaden aus dem Kulturfonds Frankfurt/RheinMain lehnt die FDP ab.

Die Jugend braucht Kultur!
Kulturarbeit für Kinder und Jugendliche ist weiter auszubauen. Die FDP fordert deshalb pädagogische Konzepte und die Weiterentwicklung bestehender Angebote der Stadt und der Region für Theater, Museen, Galerien, Bibliotheken, Musik-, Tanz- und Kunstschulen umzusetzen. Eine inhaltlich und organisatorisch enge Verzahnung der kulturellen Angebote mit der Schule ist für die Förderung des kulturellen Nachwuchses und die nachhaltige Verbundenheit der Bevölkerung mit „ihrer“ Stadt als identitätsstiftendes Gut unverzichtbar. Dazu gehört auch das Erlernen eines verantwortlichen Umgangs mit Film und modernen Unterhaltungsmedien. Die FDP Wiesbaden unterstützt und stärkt die erfolgreiche Arbeit der Musikschule Wiesbaden und fordert eine zukunftsfähige Konzeption, die auch die Veränderungen in der Unterrichtsorganisation (G8) berücksichtigen muss.

Kindern und Jugendlichen muss der Zugang zu den Angeboten der Kulturanbieter durch gezielte Informationen erleichtert werden (Kinder- und Jugendkalender). Gleichzeitig sollen sie die Möglichkeit haben, ihre eigenen kulturellen Ausdrucksformen zu entwickeln. Die FDP setzt sich dafür ein, die Zusammenarbeit mit Schulen, Vereinen und freien Initiativen weiter auszubauen.

Die FDP fordert die Einrichtung einer Jugendkulturkarte in Form einer „Kultur-Flatrate“. Für einen geringen Betrag sollen Kinder und Jugendliche diese Karte erwerben können und im gesamten Kalenderjahr kostenlos die Museen in Wiesbaden besuchen und verbilligt Karten für das Hessische Staatstheater sowie die anderen Spielstätten erhalten. Die Stadt Wiesbaden sollte Kontakt mit privaten Anbietern aufnehmen, damit die Inhaber der Karte auch hier vergünstigte Eintrittspreise erhalten. Die „Kultur-Flatrate“-Karte soll außerdem Jugend- lichen aus sozial schwächeren Familien die Möglichkeit geben, das reichhaltige Kulturangebot in Wiesbaden wahrnehmen zu können. Auch ein Kulturticket für Studenten sollte angeboten werden.

Weltkulturerbe: kein leichter Weg
Der aus der Mitte der FDP kommende Vorschlag, Wiesbaden die Anerkennung als Weltkulturerbe zu erteilen, ist weiterhin mit Nachdruck zu verfolgen. Die Einmaligkeit des architektonischen Reichtums der Landeshauptstadt als ge- schlossenes Ensemble des Historismus bzw. als Stadt der Kur- und Badekultur rechtfertigt  dieses  Bemühen.

Das Bewusstsein der Kulturgeschichte Wiesbadens als Stadt der Kur- und Badekultur sowie als ehemalige römische Siedlung und nassauische Residenz ist stärker in der Bevölkerung zu verankern und für Besucher nahe zu bringen. Die FDP setzt sich dafür ein, dass die geschichtlichen Spuren und Traditionen Wiesbadens für Einheimische und Besucher aufgearbeitet und erfahrbar gemacht werden. Dazu schlägt sie die Weiterentwicklung der Wilhelmstraße und der Friedrich-Ebert-Allee zu einer Kulturmeile vor. Die Stadt Wiesbaden muss eigene Akzente setzen, auch wenn das Bemühen, gemeinsam mit 15 anderen europäischen Kurstädten den Weltkulturerbestatus zu erlangen, schwierig und langwierig ist.

Mehr Bewusstsein für die Stadtgeschichte
Die Geschichte Wiesbadens beginnt nicht im 19. Jahrhundert, sondern vor mindestens 2000 Jahren als sich die Römer vor allem wegen der heißen Quellen im Bereich des heutigen Wiesbaden ansiedelten. Leider ist von dieser römischen Geschichte nicht mehr viel sichtbar. Römische Badeanlagen (z.B. Palasthotel) wurden zugeschüttet, zahlreiche Fundstücke schlummern in Depots - gut abgeschirmt von der Öffentlichkeit. Das einzige in der Innenstadt sichtbare Bauwerk aus der Römerzeit, die Heidenmauer, stirbt einen langsamen Tod. Im Inneren von Efeuwurzeln zerfressen, von außen als Taubenklo zweckentfremdet, ist absehbar, wann auch dieses letzte Bauwerk aus der Römerzeit verschwindet. Deshalb fordert die FDP eine grundlegende Sanierung und eine Aufwertung des Umfelds der Heidenmauer durch die abendliche Beleuchtung des vom Kur- und Verkehrsverein angelegten römischen Freilichtmuseums mit seinen zahlreichen Repliken aus der Römerzeit, eine regelmäßige Pflege der Grünanlage unterhalb des Römertors, Hinweisschilder in der Fußgängerzone auf Heidenmauer nebst Freilichtmuseum und entsprechende Hinweise im „Wiesbadener Kulturpfad“.

Stadtmuseum: Zurück auf Start und mithilfe der Bürger
Bereits zur Kommunalwahl 1985 hat die FDP den Bau eines Stadtmuseums vorgeschlagen. Seitdem tritt die FDP für die Realisierung dieses Vorhabens ein. Wiesbaden als Landeshauptstadt mit römischer Tradition muss seine Geschichte angemessen präsentieren. Dies gilt umso mehr als Wiesbaden sich um die Anerkennung als Weltkulturerbe bemüht. Die Aufgabe eines Stadtmuseums ist es, das kulturelle Erbe zu bewahren und es für alle zugänglich zu machen. Die Errichtung eines Stadtmuseums wird dazu dienen, die Identifikation der Bürgerschaft mit Wiesbaden weiter zu stärken. Vor allem aber wird das Stadtmuseum das kulturelle Leben in Wiesbaden bereichern. Das Konzept des Stadtmuseums bietet auch vielfältige außerschulische Bildungsmöglichkeiten. So soll speziell für Kinder und Jugendliche die gesamte Wiesbadener Stadtgeschichte aufbereitet und mit Hilfe moderner Medien dargestellt werden, wodurch das Geschichtsbewusstsein gefördert wird. Deshalb wehrt sich die FDP entschieden dagegen, das Stadtmuseum gegen andere bildungspolitische Projekte auszuspielen. Der frühere Landesdenkmalpfleger und langjährige FDP-Stadtverordnete Prof. Dr. Kiesow brachte es auf den Punkt: „Kultur ohne Bildung ist keine Kultur und Bildung ohne Kultur ist keine Bildung.“

Trotz des dilettantischen Umgangs der Koalition von CDU und SPD mit diesem Thema braucht Wiesbaden ein Stadtmuseum. Die Chancen zur Realisierung waren eigentlich nie besser: im städtischen Haushalt waren 16 Mio. € reserviert, 5 Mio. € hatte das Land als Zuschuss zugesagt. Im Rahmen eines Architektenwettbewerbs wurde ein Preisträger ausgewählt; Planungsaufträge in Höhe von 3 Mio. € wurden vergeben. Dann kam plötzlich der Sinneswandel bei der Koalition: die Planungen wurden gestoppt (3 Mio. € versenkt), das Grundstück Wilhelmstr, 1 wurde unter Umgehung vergaberechtlicher Vorschriften an die OfB verkauft. Die OfB beauftragte einen neuen Architekten, dessen Entwurf in der Öffentlich- keit durchfiel. Die intransparente Finanzierung brachte die Stimmung in der Öffentlichkeit zum Kippen. Das Stadtmuseumsprojekt wurde von der Koalition gestoppt, die für das Desaster Verantwortlichen blieben im Amt.

Die FDP tritt weiterhin für die Realisierung des Stadtmuseums am ursprünglich geplanten Standort an der Wilhelmstraße/Ecke Rheinstraße ein. Zum einen ist das Projekt dort Ergebnis eines Architektenwettbewerbs, zum anderen passt es städtebaulich besser an den Eingang zur Wilhelmstraße als ein Hotel. Auch lässt sich nur an diesem Standort der Verlust der bereits gezahlten Planungskosten in Höhe von 3 Mio. € vermeiden. Außerdem ist neben dem Museumsstandort an der Wilhelmstraße auch das künstlerisch gestaltete Mahnmal vorgesehen. Dadurch soll auch die Bedeutung des Stadtmuseums für die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus zum Ausdruck gebracht werden.

Die gegen das Stadtmuseum am Standort Wilhelmstraße 1 ins Feld geführten Argumente sind nicht stichhaltig. Zum einen wird gesagt, die Stadt brauche den Grundstückserlös zur Finanzierung des Neubaus der Carl-von-Ossietzky-Schule. Die Stadt Wiesbaden verfügt über einen großen Grundstücksfonds, sie könnte also auch andere Grundstücke zur Finanzierung des Schulbaus verkaufen. Zum anderen wird gesagt, Wiesbaden brauche ein Hotel. Sicher ist es richtig, wenn im Hinblick auf den Neubau der Rhein-Main-Hallen auch die Hotelkapazitäten ausgeweitet werden. Das muss aber nicht unbedingt am Eingangstor zur Wilhelmstraße sein. Im Übrigen könnte auch das Parkhaus „Giraffenkäfig“ an der Frankfurter Straße ein Hotelstandort sein, da das Parkhaus ohnehin abgerissen wird.

Nachdem die Rathauskoalition inzwischen die Entscheidung getroffen hat, das Grundstück Wilhelmstraße 1 für eine Hotelbebauung auszuschreiben, muss  wohl ein anderer Standort gefunden werden. Da es sinnvoll ist, das Stadtmuseum in unmittelbarer Nähe des Landesmuseums zu errichten, solllte für den Fall, dass Wilhelmstraße 1 nicht zur Verfügung steht, ein Standort an der Friedrich-Ebert-Allee unterhalb des Landesmuseums und gegenüber der Rhein-. Main-Hallen  geprüft  werden. Die FDP tritt seit langem dafür ein, dass sich die Stadt Wiesbaden zur Finanzierung des Stkadtmuseums auch um Sponsoren aus der Wirtschaft bemüht. Aber auch die Bürgerinnen und Bürger können einen Beitrag leisten, etwa indem sie „Bausteine“ kaufen, so wie das z.B. bei der Sanierung der Wappeninsel auf dem Schloßplatz geschehen ist. Für Umbau und Erweiterung des Frankfurter Städel wurden die Baukosten in Höhe von 52 Mio. € zur Hälfte von privater Seite aufgebracht. Eine Schließung des Projektbüros Stadtmuseum lehnt die FDP ab. Das Projektbüro betreut wichtige Sammlungen und führt stadtgeschichtliche Ausstellungen durch. Die Pflege der Stadtgeschichte bewahrt unser kulturelles Erbe und macht sie für alle zugänglich. Gegenwart und Vergangenheit prägen gleichermaßen die Identität einer Stadt. Gerade für junge Menschen ist es wichtig, zu erfahren, wie sich ihre Gegenwart entwickelt  hat.

Für eine bunte Museenlandschaft
Die FDP setzt sich dafür ein, dass die Museumslandschaft in Wiesbaden dauer- haft gepflegt und private Museen gefördert werden. In den Vororten sind die durch private Initiativen entstandenen Heimatmuseen durch Fachberatung, Räume und Leihgaben von Exponaten zu fördern. Das Aktive Museum Spiegelgasse, das wichtige Arbeit für die Aufarbeitung der deutsch-jüdischen Geschichte leistet, ist zu fördern. Die Ausstellungen von Kunstwerken im öffentlichen Raum sollen weiterhin erhalten bzw. ausgebaut werden. Dazu gehört auch der Wiesbadener Kunstsommer.

Kein Theater ums Theater!
Das Hessische Staatstheater Wiesbaden gehört zu den am höchsten frequentierten Bühnen in Deutschland mit einer nach wie vor hohen Auslastung und ist hervorragendes Aushängeschild unserer Stadt, das von den Liberalen unterstützt wird. Die FDP setzt sich weiterhin für eine Programmvielfalt und den Erhalt der Sparten (Oper/Musiktheater, Schauspiel, Ballett, Kinder- und Jugendtheater) ein. Die inzwischen gut angenommene weitere Spielstätte in der Wartburg, deren Sanierung die FDP stets unterstützt hat, sichert die langfristige Nutzung als innerstädtische Kulturbühne ab. Die FDP setzt sich dafür ein, dass private Bühnen finanziell unterstützt werden und sich eine innovative freie Szene in der Stadt Wiesbaden weiter entwickeln kann. Die Internationalen Maifestspiele und die Theaterbiennale „Neue Stücke aus Europa“ müssen weiterhin gefördert werden.

Film ab!
Wiesbaden hat einmal eine bedeutende Rolle in der bundesdeutschen Film- geschichte gespielt. Institutionen der Bundesländer, Verbände der deutschen Filmindustrie und Filmtheaterwirtschaft haben hier ihren Sitz. Die FDP fordert die Erhaltung und den Ausbau des Medienstandortes Wiesbaden. Das Deutsche Filmhaus der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung widmet sich der Aufbewahrung und Pflege des deutschen Filmerbes. Diese Arbeit muss auch in Zukunft gefördert werden. Die nicht bzw. nicht überwiegend kommerziell ausgerichteten Angebote des Archivkinos Caligari, der Filmabende im Biebricher Schloss, der Wiesbadener Filmnächte und ähnlicher Veranstaltungen sind nachhaltig zu fördern. Dazu zählen auch die Filmfestspiele wie „go east“ oder „exground“.

Lesen gefährdet die Dummheit!
In dem aufwendig sanierten historischen Gebäude „Villa Clementine“ ist es gelungen, die Rahmenbedingungen für das Literaturhaus mit Literaturcafé zu verbessern. Das Literaturhaus, das sich beim Publikum, aber auch bei Literaten, Verlagen, Buchhändlern und der Presse in kürzester Zeit etabliert hat, ist weiter zu stärken und zu unterstützen. Die Stadtbibliothek Wiesbaden und die Stadtteilbibliotheken sind bedeutende Bildungszentren für alle Bevölkerungsgruppen in jedem Alter. Durch die Bibliotheken wird eine flächendeckende, an den Erfordernissen der Informationsge- sellschaft orientierte Versorgung der Bevölkerung in allen sozialen Schichten gewährleistet. Sie sind ein unverzichtbares Element der Integration und der Anhebung der Sprachkompetenz und des Bildungsniveaus. Wir werden das digitale Profil der Stadtbibliothek schärfen. Es müssen noch mehr elektronische Ressourcen bereitgestellt werden und diese auch für nichtnetzaffine Nutzer einfach zugänglich gemacht werden. Die Stadtteilbibliotheken müssen erhalten bleiben. Die Verlagerung der Stadtbibliothek in die Mauritiusgalerie hat die FDP unterstützt. Allerdings muss das Umfeld noch aufgewertet werden. So fehlt es an Fahrradständern; die Hochstättenstraße muss dringend saniert werden.

Eine Kunstmesse für Wiesbaden
Nachdem die vormals in Frankfurt etablierte Kunstmesse nicht mehr stattfindet, setzt sich die Wiesbadener FDP dafür ein, das dadurch in der Region entstandene kulturelle Vakuum durch die Schaffung einer Wiesbadener Kunstmesse zu füllen und so den Kulturstandort Wiesbaden um einen entscheidenden und für die Zukunft richtungsweisenden Faktor zu bereichern.

Förderung von Künstlern
Der Einsatz für Künstler und Vermittler aktueller Kunst gehört zu liberaler Kulturpolitik. Die freien Träger der bildenden Kunst und Künstlergemeinschaften sind ein Spiegelbild für eine lebendige Kulturstadt. Die FDP Wiesbaden tritt dafür ein, die freien Künstler in den Bereichen Bildende Kunst, Kleinkunst, Literatur, Medienkunst, Musik, Tanz, Theater und allen anderen Sparten effizient zu fördern. Bei der Realisierung von „Kunst am Bau“ sollte die Stadt Wiesbaden verstärkt einheimische Künstlerinnen und Künstler berücksichtigen. Die FDP setzt sich dafür ein, dass der Nassauische Kunstverein, der Bellevuesaalverein sowie der Künstlerverein Walkmühle finanziell weiterhin gestärkt werden. Atelierräume sowie Proberäume sollen vermehrt zur Verfügung stehen. Die FDP möchte insbesondere bei der jungen Generation die musischen und künstlerischen Fähigkeiten wecken und ausbilden. Eine weitere Stärkung der Nachwuchsförderung würde auch eine intensivere Einbindung der Fachhoch- schule in das kulturelle Leben der Landeshauptstadt Wiesbaden bedeuten, zum Beispiel durch die Auslobung von Preisen für Design, Architektur, Film und Jugendprojekte  des  Hessischen  Staatstheaters. Der Jawlensky-Preis ist durch eine Jawlensky-Stiftung zu ergänzen, die begabten Künstlern das Arbeiten in Wiesbaden durch finanzielle Zuwendungen und Bereitstellung von Atelierraum ermöglicht. Einheimischen Künstlern ist eine Ausstellungsmöglichkeit in stadteigenen Gebäuden einzuräumen.

Kulturvereine: bürgerschaftliches Engagement anerkennen
Kulturvereinigungen, die sich in bürgerschaftlichem Engagement vor Ort aktiv  der Kulturpflege widmen, müssen von der Stadt angemessen unterstützt werden. Die FDP begrüßt und unterstützt die Freundes- und Förderkreise unserer Kul- turinstitutionen und fordert die Stadt auf, logistisch beim Aufbau neuer Strukturen tätig zu werde, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen sowie bürokratische Hindernisse abzubauen und gegebenenfalls verwaltungstechnische Hilfe zu leisten. Die FDP setzt sich für eine verstärkte Anerkennung der örtlichen Kulturarbeit in den Stadt- und Ortsteilen ein.

Kultursponsoring: Wiesbaden kann mehr
Durch Steuermittel allein können und sollen aber Kulturinstitutionen nicht ge- fördert werden. Im Vergleich zu den angelsächsischen Ländern ist das Mäzena- tentum in diesem Bereich bei uns noch unterentwickelt. Um private finanzielle Unterstützung zu gewinnen, sollte Wiesbaden auch stärker als bisher mit seinen kulturellen Aktivitäten und Einrichtungen werben. Dabei könnten vor allem die Künstler, die in der Stadt gelebt und sie mitgeprägt haben, z.B. Fjodor Dostojews- ki oder Alexej Jawlensky, in den Blickpunkt gestellt werden.

Kulturfonds Rhein-Main
Wir sprechen uns für einen Verbleib der Landeshauptstadt Wiesbaden im Kultur- fonds Rhein-Main aus. Seit dem Beitritt konnten viele Kulturprojekte in Wiesbaden gefördert werden.